Standort : Marina Atlantico, Santa Cruz de Tenerife

Heute Samstag den 8. September 2007 um 10.30 sind wir nach genau 47 Stunden von Madeira hier auf Teneriffa in Santa Cruz angekommen. Es war eine völlig unproblematische Fahrt, wenn

 

man von dem fehlenden Wind einmal absieht.

Ab Freitagnacht um drei Uhr morgens mussten wir eine Flaute ausmotoren. Bis heute Mittag lief der Schiffsdiesel der Sola Gracia ununterbrochen.

” Na ja ” meinte unser Freund Wolfgang von der Baros, der uns hier begrüßte, ” dann wisst ihr ja jetzt das er läuft.” Recht hat er. Trotzdem war es für Rüdiger mehr als aufregend, denn so lange ist der Motor von uns noch nicht gefordert worden. Solche Betriebszeiten sind für Schiffsdieselmotoren auch wirklich kein Problem, nur für uns ist
eben vieles auf unserer Reise neu und unbekannt.

Aber jetzt sind wir erst einmal auf den Kanaren angekommen. Sie sind ein sehr wichtiges, größeres Etappenziel. Werden wir doch von hier, genauer gesagt ab Gran Canaria, unsere Fahrt über den Atlantik nach Barbados in der Karibik vorbereiten. Start soll der 29. Dezember sein.

Jetzt aber zuerst noch mal zurück zu unseren ersten Einhundert Tagen
Leben auf dem Wasser.

Unsere Zählung beginnt mit unserem Reisebeginn am 1 Juni 07.

Der eigentlich größte Schritt war für uns das Kommando ” Leinen los ” .

Durch das schlechte Wetter und Reparaturpech war unser Start jedoch ziemlich holprig. Mehrere Zwangsstopps strapazierten unser Geduld und auch unsere Nerven ordentlich.

Immer jedoch, wenn wir auf dem Wasser waren, auch auf den größeren Seestrecken, war alles wunderbar. Wir haben das Küstensegeln vor Frankreich, Spanien und Portugal sehr genossen. Seglerisch, vor grenzwertigen Erfahrungen verschont, konnten wir alle Bedingungen gut erfüllen.

Unsere Sola Gracia erweist sich als absolut langfahrttauglich.

Viele Gedanken haben wir uns in der Vorbereitungsphase über sinnvolle Beschäftigungen an Bord gemacht. Wir konnten uns unseren Alltag an Bord, nach dem Ausscheiden aus unseren Berufen, überhaupt nicht vorstellen.

Überraschend schnell jedoch fanden wir eine Bordroutine, wo für uns beide keine Langeweile aufkommt. Die verschiedenen Arbeiten am Schiff, das Schreiben für unsere Homepage, usw. geben unseren Tagen Struktur.

Auch die Umstellung und Gewöhnung an den sehr viel kleinen Lebensraum fand ohne größere Probleme statt. Wir lieben dieses Leben, es fehlt uns an nichts.

Die größte Bereicherung in unserem neuen Leben ist die intensive Begegnung und das Kennen lernen von Menschen. Die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft untereinander ist oft überwältigend

Der Beitrag wurde am Samstag, den 8. September 2007 um 20:29 Uhr veröffentlicht und wurde unter 01 Europa abgelegt. Du kannst einen Kommentar schreiben.