Ahe (Touamotus)
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Donnerstag, den 24.7.08 ist morgens um 9.15 Uhr Stillwasser. Diesen Zeitpunkt müssen wir erwischen und genau Richtung 113 Grad fahren um durch die einzige, schmale Einfahrt in das Atoll Ahe einlaufen zu können. Circa 23 x 11 Kilometer Wasserfläche liegen innerhalb des Riffskranzes, gespickt mit Untiefen und sind per Schiff nur durch diese kleine Einfahrt zu erreichen.
Zum Glück ist die Strecke zu dem kleinen Dorf Tenukupara betonnt und so kommen wir sicher dorthin. Links und rechts ragen kleine Felsspitzen aus dem Wasser und vermitteln einem ein mulmiges Gefühl im Magen. Nachdem der Anker gefallen ist und die Sonne in das klare Meer scheint sehen wir große Felsen in der Nähe des Bootes unter der Wasseroberfläche. Mit bloßem Auge lässt sich nicht erkennen, wie weit die Felsen an die Oberfläche heran ragen und so machen wir mit dem Dinghy, bewaffnet mit einem Hand Echolot eine Runde durch den Hafen und messen die Tiefen. Circa 40-50 Meter vom Boot entfernt finden wir einen Felsbrocken der bis 1,50 Meter unter die Oberfläche ragt. Bei unserem Tiefgang von 2 Metern sind wir heilfroh, dass wir den bei der Einfahrt nicht erwischt haben und verlegen das Boot an eine Stelle, bei der es rundherum reichlich Tiefe gibt. Jetzt muss nur noch der Anker halten sonst sieht es schlecht aus.
Dieses Riff liegt direkt hinter unserem Ankerplatz
Die ersten Tage liegen wir alleine in der Bucht. Später kommen eine Yacht aus Neuseeland und eine aus Australien dazu. Nette Menschen in unserem Alter. Mehrere Abende treffen wir uns auf den unterschiedlichen Yachten zu einem Sundowner.
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Unser Dinghy hat eine kleine Undichtigkeit und der Kleber aus dem Reparaturset, welches wir nun das erste Mal benötigen, ist ausgelaufen. Der Versuch, mit einem anderen Kleber abzudichten misslingt und so sind wir vorsorglich mit Blasebalg unterwegs.
Beim ersten Spaziergang im Dorf sehen wir ganz vereinzelt solide Häuser aus Stein. Ungewöhnlicher Weise grenzen die Menschen hier Ihre Grundstücke mit mannshohen Steinmauern ein. Die Häuschen hinter den stabilen Mauern sind äußerst bescheiden meist aus Holz. Fast an jedem Haus findet man eine große, schwarze Tonne in der das Regenwasser vom Dach aufgefangen wird. Auffällig sind die großen Solaranlagen in vielen Gärten.
Da prallen moderne Technik und einfachste Lebensweisen aufeinander.
Unterwegs begegnen wir einer freundlichen alten Dame mit Handkarren, in dem Sie warmes Gebäck hat. Sie winkt uns heran und schenkt uns lecker schmeckendes, süßes Gebäck und möchte nichts dafür haben.
Ein Stück weiter liegt ein Kind auf einem Jutesack am Wegesrand und schläft. Die Mutter spaltet ein Stück weiter im Wald Kokosnüsse mit einer Spitzhacke.
Es gibt drei kleine Supermärkte, eine Post und mehrere Kirchen in den verschiedensten Konfessionen, katholisch, protestantisch, mormonisch.
In ca. 20 Minuten hat man zu Fuß das ganze Dorf umrundet Auf dem ganzen Atoll leben circa 400 Menschen.
Auf unserem ersten Spaziergang werden wir von einer jungen Frau angehalten. Schnell kommt die Mutter dazu und lädt uns ein. Auf das angebotene Bier verzichten wir, es ist noch ein bisschen früh. Wir fragen, wo wir uns eine Perlenzucht ansehen können. Die Frau versteht ein bisschen englisch und zieht gleich los und holt ihr Handtäschchen und zeigt uns schwarze Perlen. Was die Kosten sollen, fragen wir und sie gibt uns gleich zu verstehen, „Kein Geld, tauschen, vielleicht Rum? Nicht für mich, für meinen Mann, ich trinke nur ein bisschen“. Ihr Mann sitzt am Tisch und schaut zu.
Darauf, dass hier getauscht wird, waren wir vorbereitet und haben aus Panama ein paar Flaschen Rum mitgebracht aber dass die Menschen so gleich und direkt danach fragen, das haben wir nicht erwartet.
Wir verabreden uns für den nächsten Tag zum Tausch. Für den Enkel Giovanni bringen wir Malstifte mit. Es kommt uns vor wie eine Verkaufsveranstaltung. Hinter dem Haus nehmen wir auf zwei alten Gartenstühlen Platz. Sie hängt Ihr Täschchen an einen Baum und kramt geheimnisvoll nach den Perlen. Zuerst präsentiert Sie 2 ganz Ungleichmäßige und ich frage, ob Sie auch schöne, gleichmäßig, Runde hat. Wieder kramt Sie in Ihrem Täschchen und zaubert 2 schöne, große schwarze Perle hervor. Nach und nach sammeln sich insgesamt 6 Perlen, die uns gefallen.
Die Perlen von Madame zeigen kleine Unebenheiten aber das ist uns dann nicht so wichtig. Die perfekten Perlen werden vermutlich nicht zum Tausch gegen Rum angeboten. Es ist eine wunderschöne Erinnerung.
Das Geschäft ist gemacht. Wir bekommen die 6 Perlen und geben dafür 2 kleine Flaschen Rum, einen Lippenstift und eine Sonnenbrille.
Sie ist glücklich und fragt, ob wir Fisch mögen. Na klar, nach unseren Angeler-folgen der letzten Zeit sagen wir natürlich nicht nein und Sie lädt uns für den nächsten Tag zum Fischen ein. Als wir am nächsten Tag ankommen treffen wir nur die Kinder. Sie schütteln die Hüften und versuchen zu erklären „Mama schläft – gestern zu viel tanzen“. Wir vermuten eher, die Eltern haben sich einen schönen Abend mit dem getauschten Rum gemacht und zum Fischen ist es noch ein bisschen früh.
Später finden wir am Wasser eine kleine Perlenfarm. Den Chef haben wir schon in der Kirche getroffen. Er spricht leider kein Englisch und so können wir uns nur mit Händen und Füßen verständigen. Es ist eine kleine, private Farm. Mit wenigen Leuten werden hier täglich die Austern bearbeitet. Der Chef fährt früh morgens mit einem kleinen Boot,  bekleidet mit einem Taucheranzug, los und kommt später voll beladen mit Austern in den verschiedensten Größen, zurück.
Auf seiner kleinen Farm werden die Austern bearbeitet. Er selbst impft die Austern, womit, dass wissen wir noch nicht. Den genauen Hergang werden wir später beschreiben. Seine Mitarbeiterinnen befestigen die Austern je nach Größe an Schnüren und Leinen, in Netzen und Körben und dann werden sie wieder ins Wasser gebracht und irgendwo befestigt. Das konnte wie nicht beobachten.
Leider konnten wir auch nicht erleben, wie die Austern geöffnet werden und die Perlen herausgenommen. Interessant wäre gewesen, nach welchen Kriterien die Perlen sortiert werden, wie lange die Perlen in der Auster bleiben usw,
Mehrfach kamen größere Versorgungsschiffe. Jedes Mal strömen Boote aus der ganzen Lagune und Menschen an den Anleger um ihre bestellten Waren abzuholen und mitzunehmen. Vom Benzinfass über Steine bis Lebensmitteln. Ein aufgeregtes Treiben. Einfach alles was hier gebraucht wird, bringen diese Schiffe.
Aus den Kokosnüssen produzieren die Menschen hier Kobra. Säckeweise wird es auf das Schiff verladen. Es ist getrocknetes, in kleine Stücke geschnittenes Kokosnussfleisch, welches später zu Öl, Seife usw. weiter verarbeitet werden.
Eines Nachmittags klopft jemand am Boot und fragt, ob wir Perlen haben möchten. Wir können nicht widerstehen und tauschen noch mal ein Beutelchen mit mehreren kleinen Perlen gegen Rum. Der Mann lädt uns ein, seine Farm auf der anderen Seite der Lagune zu besichtigen aber dort kommen wir mit unserem defekten Dinghy nicht hin. Zum paddeln ist es zu weit und den schweren Motor mögen wir nicht ans Dinghy machen. Schade.
Sonntags waren wir in der katholischen Kirche. Verstanden haben wir kein Wort aber der Gottesdienst besteht zu etwa 50 % aus Gesang. Lautstark, mehrstimmig, ohne Noten oder Bücher singen die Menschen so dass man eine Gänsehaut bekommt. Auffallend viele Kinder sind in der Kirche und während des Gottesdienstes schleicht auch mal ein jaulender Hund hinein. Der Pastor verdreht die Augen und predigt weiter. Offene Türen, offene Fenster, Männer, Frauen und Kinder, alle singen mit der gleichen Inbrunst. Alles ist so unkompliziert. Es ist herrlich.
Am 2. August findet ein Dorffest statt. Kanu Wettrennen, Frauenfußball stehen auf dem Programm und das ganze Dorf ist auf den Beinen.
Uns hat es in Ahe sehr gut gefallen aber irgendwann muss es weiter gehen. Gerade als wir die Entscheidung treffen, ändert sich das Wetter. Mehrere Tage starker Wind mit bis zu 7 Bf am Ankerplatz. Am Strand hinter dem Riff kommen wir uns vor wie an der Nordsee. Wind, Hohe Wellen, fliegende Gischt und Regen (kommt endlich unsere stark verbesserte Regenauffanganlage zum Einsatz) nur das man hier keine Jacke benötigt.
Schöne Aussicht vom Ankerplatz aus.
Mit hohen Mauern grenzen die Menschen Ihre Grundstücke ab,
dahinter, heruntergekommene Häuschen.
Spaziergang druch das Dorf.
Unterwegs bekommen wir leckeres Gebäck geschenkt …
… und sehen am Wegesrand ein kleines Kind liegen, Â ….
… seine Mama bearbeitet Kokosnüsse.
Hohe Mauer vor dem Haus ist in Arbeit.
Auf dem Weg kommen wir am Außenriff vorbei …
und beoachten einen kleinen Krebs, der sich in einem Schneckenhäuschen verkriecht.
Es ist eine wunderbare Landschaft.
Viele Häuschen stehen auf Stelzen, die Boote liegen direkt davor.
Diese katholische Kirche besuchen wir später.
Familienidylle.
Glückliches Schweinchen.
Überall haben große Krebse Löcher gegraben.
Solaranlage an vielen Häusern.
Benzin ist ausgegangen, da wird das Boot eben gezogen.
Angeln am Feierabend.
Mülldeponie auf der……..
……. riesige Kürbisse wachsen.
Giovanni bekommt vor dem Perlentausch Malstifte und freut sich.
Die Perlen werden kritsch beurteilt, soweit es uns möglich ist.
6 Perlen gegen Rum, Sonnenbrille und Lippenstift.
An diesen Bojen hängen die Netze und Leinen mit den Austern.
Haus mitten in einer Austerfarm in dem ..
Austernschalen stehen und ………
…die Buchführung auf einem Brett gemacht wird.
Das Wasser um die Farm ist glasklar. Man kann die Körbe und …
Fische in den schönsten Farben leicht erkennen.
In der kleinen, privaten Perlenfarm …….
vor dem Häuschen mitten im Wasser ………
wird schwer gearbeitet, wir dürfen zuschauen, wie die Austern ..
in Netze gebunden werden .
Berge von leeren Austernschalen häufen sich.
Die Einen warten auf Waren vom Versorgungsschiff und die ..
… Anderen laden Ware auf, die versandt werden soll.
Für die Kirche “Christ - Ahe” werden Steine geliefert.
Zwei Japanerinnen tauchen beim Versorgungsschiff auf.
2. Versuchung. Uns werden auf dem Schiff erneut Perlen zum Tausch angeboten.
In der Kirche herrscht eine sehr familiäre Atmosphäre.
Janet und Eva sind begeistert vom Gesang.
Frauenfußball auf dem Dorffest.
Rennen der kleinen Kanus und danach ……….
…. gehen die großen Kanus mit mehreren Personen an den Start.
Es stürmt. Die Palmen biegen sich im Wind und …..
die See ist uns zu unruhig für die Weiterfahrt.