13 Tage sind wir jetzt schon unterwegs und sehen nur Wasser.

Position: 13°47.7′N, 41°55.7′W 

Geschwindigkeit: 6,5 kn  

Wind: 4-5 Bft ONO

Wellen: 2 Meter 

Etmal: 156 sm

Entfernung zum Ziel: 1031 sm   

Außer vorgestern. Da kam ein riesiges Schiff genau auf uns zu. Während wir warten und debattieren, ob der uns wohl sieht, merken wir, wie das riesige Schiff seine Fahrtrichtung leicht verändert und dann kurz vor unserem Bug unser Fahrwasser kreuzt. Von dem Moment, als wir das Schiff gesehen haben und bis es vorbei war, sind nur circa 20 Minuten vergangen.  War aufregend. 

Hier ist uns noch mal bewusst geworden, dass wir doch ständig auf Schiffsverkehr aufpassen müssen auch wenn tagelang kein Schiff in Sicht ist. So langsam bekommen die Tage Struktur, wie im richtigen Leben. Morgens wird gearbeitet, Rüdiger und Gerald im Motorraum (immer wieder in Sachen Strom), Jaap bei der Essensbeschaffung auf dem Achterdeck und ich im Büro. 

“Hast Du das Wetter schon abgerufen? Sind neue Mails da? Hast Du auch daran gedacht, Wolfgang zu schreiben?”  “Ja, ja, bin dabei!” 

Das Wetter abholen heißt für uns, eine Mail an saildocs.com senden mit den Koordinaten  innerhalb der wir die Wetterprognose haben möchten. Hierzu benutzen wir ein Programm mit dem Namen Skyfile. Es ist ähnlich wie Outlook. Man schreibt Mail, verschiebt diese ins Postfach. Über das Satellitentelefon senden und empfangen wir dann täglich unsere Post.

So heißt die Mail an saildoc.com zum Beispiel:

send gfs:20N,05N,61W,27W|1,1|6,12,18,24,30,36,42,48,54,60,66,72

Das heißt, sende uns die Windvorhersage zwischen 20 und 05 Grad Nord und 61 und 27 Grad West für 72 Stunden im Voraus. Ein paar Minuten, nachdem wir die Mail an saildoc versandt haben, erhalten wir die Antwort in Form einer Gribfile Datei. Das ist ein Bild mit kleinen Windpfeilen, die wir dann über die Karte in unserem Navigationsprogramm legen. Das sieht dann aus wie auf dem Bild oben. Jetzt können wir ablesen, aus welcher Richtung der Wind mit welcher Stärke in den nächsten 72 Stunden bläst.

Darüber hinaus informieren wir unsere Familie täglich darüber wie es hier läuft und erhalten natürlich auch Nachrichten von zu Hause.

In der letzten Nacht hatten wie wieder hohe Wellen und Böen. Das heißt, schlecht schlafen weil das Schiff sich stark bewegt. Heute ist es wieder ruhiger und wir werden am Tag ein bisschen Schlaf nachholen. 

 

Unsere Position. 

Der Beitrag wurde am Freitag, den 11. Januar 2008 um 17:54 Uhr veröffentlicht und wurde unter 02 Atlantik abgelegt. Du kannst einen Kommentar schreiben.