Frühstück an Neujahr 2008. Es gibt die letzten Frikadellen, Schnitzel und Brot.

Position: 22°31.73′N, 21°01.98′W 

Geschwindigkeit: 7,kn  

Wind: 5 Bft

Wellen: 3 Meter 

Etmal: 160 sm

Entfernung zum Ziel: 2270 sm  

An Bord der Sola Gracia kehrt immer mehr der Bordalltag ein.

Das Leben ist geprägt durch den steten Wechsel der Wachen und das sanfte wiegen des Schiffes in den Wellen. Abends gibt es immer ein gemeinsames warmes Essen.

Gestern, zu Sylvester, ab es Lamm mit Gemüse. Danach hat sich die Crew schnell in die Kojen begeben um Ruhe und Kraft für die weitere Reise zu gewinnen.

Dem weniger erfahrenen Leser will ich dies einmal versuchen anschaulich darzustellen: Wie bereits beschrieben, liegen die Kojen an den Außenseiten des Schiffes. Somit befindet sich zwischen dem Ohr und dem vorbeiströmenden Atlantik nur ca. 1 cm Kunststoff.

Dieses kontinuierliche Rauschen wird überlagert von den Wellen, die mal vorbeirauschen, mal anschlagen und mal unter der Schiff durchrollen. Das kann man gut simulieren, indem man ein Ohr auf ein Abwasserrohr legt, das Badewasser ablaufen lässt und zusätzlich die Toilettenspülung mit diversen Inhalten vorbeirauschen lässt. Die klingt etwa so schschschplatschbum.

Zusätzlich wird das Schiff durch jede Welle ca. 2 Meter angehoben, um dann diese 2 Meter wieder herunter zu fallen. Dabei dreht es sich mal mehr, mal weniger auch in der Längsachse. Dieses motiviert natürlich die Kochtöpfe im Schrank über meinem Kopf zu gewissen Bewegungen, die entfernt an ein Becken erinnern. Gleiches gilt für das Besteck in der Schublade. Das klingt dann ungefähr so: pss pling sch bong zing.

Schlägt nun eine Welle gegen den Rumpf, so klingt das, als säße man im Inneren einer Trommel, was wie ein dumpfes bong bong klingt. Natürlich übertragen sich auch die Vibrationen des Mastes und der Segel auf den Rumpf. Das kann klingt dann so: Klapper flatter polter. Der Rumpf wird durch jede Welle in sich gebogen und verdreht. Das klingt dann so: knarr ächts stöhn.

In der Summe klingt das dann so: schschschplatschbum pss pling sch bong zing bong bong Klapper flatter polter knarr ächts stöhn.

Neben der latenten Angst beim Seegang aus der Koje zu fallen, ist dieser Cocktail an Geräuschen geeignet, den Schlaf zu stören.

Wie man sieht, gibt es durchaus einige Tücken zu überwinden. Aber all dieses geht mit der Zeit immer mehr ins Unterbewusstsein über und wird uns irgendwann bestimmt fehlen.

Ansonsten geht es uns hier an Bord prima und auch die Seekrankheit verschont uns zum Glück. Die Sola erweist sich als absolut hochseetauglich und lässt sich, in Verbindung mit der Windsteuerung, weder durch Wellen noch durch Böen vom Kurs abbringen. Die Nächte sind noch etwas frisch, aber wir hoffen, dass diese wärmer werden, wenn wir weiter nach Süden kommen.

An dieser Stelle wollen wir, die Crew der Sola Gracia, allen Freunden und Bekannten, die diese Reise verfolgen, ein gesegnetes und erfolgreiches Jahr 2008 wünschen.

Fortsetzung folgt…

 

Unsere aktuelle Position

 

Der Größenvergleich. 

 

Der Beitrag wurde am Dienstag, den 1. Januar 2008 um 15:20 Uhr veröffentlicht und wurde unter 02 Atlantik abgelegt. Du kannst einen Kommentar schreiben.