Jahreswechsel 2011 in Thailand
Inzwischen liegen wir in der Nai Harn Bucht im Süden von Phuket und warten auf Jaap und das richtige Wetter.
Einen Tag vor unserem Aufbruch aus der Rebak Marina testet Rüdiger den Motor und lässt zur Sicherheit die Schraube vor- und zurückdrehen und das war gut so denn es gab gleich ein ganz ungewohntes Geräusch. Mal wieder hat sich eine Leine im Propeller verfangen. Wir waren froh, es noch im Hafen festzustellen. Ein Hafenmitarbeiter hat sich gleich bereiterklärt, die Propeller zu kontrollieren und brachte bei der Gelegenheit ein dickes Fischernetz, bewachsen mit Muscheln, zum Vorschein.
Unsere Reise ging von Langkawi entlang der Telaga-Marina zum letzten Tanken vor der langen Fahrt ins Mittelmeer über die Insel Ko Lipe nach Ko Rock.
Dort haben wir den Abend des 24.12.2010 verbracht. Ko Rock besteht aus zwei kleinen Inseln, tiefgrün bewachsen mit einem schneeweißen, schmalen Strand. Dort ist absolute Stille. Am Abend gab ein frisch gekochtes Risotto und bei Kerzenschein haben wir dann mit den Moskitos den heiligen Abend gefeiert. Uns ist dort so bewusst geworden, wie wenig es braucht um wirklich besinnliche Weihnachten zu haben. In Deutschland wären wir sicherlich im Weihnachtsstress gewesen.
Von Ko Rock segeln wir nach Ko Lanta und müssen wegen des flachen Wassers weit vom Strand entfernt ankern. Wir lassen das erste Mal auf der Reise das Dhingy ins Wasser und freuen uns auf ein Weihnachtsessen am Strand. Die Freude ist uns schnell vergangen denn der Außenborder gab nach einem kurzen Aufmucken den Geist auf. Zum Glück gleich beim Schiff und nicht erst am Strand sonst hätten wir einen endlosen Weg, vielleicht noch gegen den Strom, anpaddeln müssen.
Am nächsten Morgen, dem 26.12., weiter nach Ko Phi Phi, der sehr touristischen aber auch schönen Insel. Auf dem Weg fangen wir uns wieder eine Fischerleine und kommen zum Glück bis zum Ankerplatz. Eine Gruppe Taucher, die gleich neben uns lagen, haben uns das Leinengewirr vom Propeller entfernt.
Am heutigen Tag vor 6 Jahren ging der Tsunami auch über diese Inselgruppe. Ein komisches Gefühl. Gedenktafeln sind aufgestellt.
Von Ko Phi Phi segeln wir nach Phuket in die Royal Phuket Marina. Dort haben wir einen Platz reserviert. Die Marina liegt auch hinter dem schmalen Kanal, den man nur bei Hochwasser befahren kann. Schon bei der Reservierung teilt und die Marina mit, dass die höchste Tide und damit die beste Zeit für die Einfahrt um 15 Uhr ist. Wir ordern ein Pilotboot, dass uns sicher durch die Rinne bringen soll. Es ist ein riesen Theater bis der Pilot endlich um fast 16.30 Uhr kommt. Wir ankern vor dem Kanaleingang und rufen X-mal an. Unser Boot hat einen Tiefgang von 2 Metern und in der Rinne bewegt sich die Tiefe inzwischen zwischen 2,10 und 2,40 Metern. Für Eva ein Nervenkitzel. Als Krönung rutschen wir dann kurz vor der Hafeneinfahrt bei 1,9o Metern schon durch den Sand. Zum Glück nur Sand!!
In der Marina haben wir dann unseren Außenborder wieder reparieren lassen und die restlichen Vorbereitungen, wie auch das bunkern von Lebensmittelvorräten, erledigt.
Am 31.12.2010 treffen wir uns mit anderen Seglern und feiern Silvester an einem kleinen Strand. Zum Jahreswechsel stoßen wir mit Rotwein aus dem Karton in Plasticbechern an. Herrlich einfach. Besonders schön bei der Dunkelheit anzusehen, ist die Tradition der Einheimischen, Reispapier Lampions aufsteigen lassen. Der Himmel ist voll von diesen leisen, leuchtenden Lichtern. Man darf sich etwas wünschen, wenn die Lampe aufsteigt.
Am 3.1.2011 verlassen wir die Marina – wieder mit Pilot und jetzt bei richtigem Hochwasser und segeln in die Nai Harn Bay. Hier liegen etwa 70 Segelboote von denen viele das gleiche Ziel haben wie wir – das Mittelmeer.
Und nun warten wir – wie gesagt – auf Jaap und das Wetter.
Ach ja – der Jaap, das ist unser Schwager und der begleitet uns auf der Strecke über Sri Lanka bis zum Oman.