Palmerston (Cook Islands)
Einsam liegen 6 Motus in einem Atollring vulkanischen Ursprungs von
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ca. 8 km Länge und 4 km Breite, etwa 270 sm (450 km) von Rarotonga entfernt.
Nur eins der Motus, Palmerston, ist bewohnt. Zwischen 50 und 60 Menschen leben hier auf besondere Weise. Der Engländer William Marsters besiedelte 1863 das Motu. Er hatte 3 Frauen, teilte die Insel daher in 3 Teile auf und so entwickelten sich 3 Familienstämme.
Die Inselbewohner haben so Ihre eigene Art von Tourismus entwickelt. Vor dem Riff haben Sie Moorings für Yachten ausgelegt. Jede Familie ihr eigenen. Wer zuerst einen ankommenden Segler sichtet oder über UKW hört, fährt der Yacht entgegen, heißt die Besucher willkommen und betreut sie während des gesamten Aufenthaltes.
Wir werden von Edward freundlich empfangen. Er weist uns eine Mooring zu und nach der Info, er käme gleich mit den Immigrationsbeamten, ist er schon wieder verschwunden.
Kaum ist Edward weg, da ruft Rüdiger laut „Eva – die Kamera, schnell!“ Direkt neben und unter unserem Boot schwimmen zwei Buckelwale, bestimmt bald so lang, oder länger, wie unser Boot. Wir sind fassungslos, so nah haben wir diese riesigen Tiere noch nie gesehen. Schöne Fotos sind uns in der Hektik leider nur von der Schwanzflosse gelungen.
Nach etwa einer Stunde kommt Edward mit zwei stämmigen, barfüßigen Herren zurück. Der Papierkram ist schnell erledigt und die drei freuen sich über ein Bier. Wir werden auf die Insel gebracht und lernen Edwards Frau Shirley und die beiden Söhne John und David kennen. Die Bordküche bleibt kalt, wir werden täglich zum Essen eingeladen. Es gibt gebratenen Fisch, Fleisch, Reis und Sandwichs.
Edward und Shirley haben noch eine 6-jährige Tochter Sarah, die bei Shirleys Schwester in Rartonga wohnt. Sie haben sie lange nicht gesehen und so machen wir Familienfotos und drucken diese auf dem Boot aus. Die Familie schreibt Briefe und wir versprechen, alles von Niue an Sarah zu schicken. Wann das nächste Mal Post von Palmerston abgeholt wird, ist nämlich ungewiss.
3-4 Mal im Jahr sollte ein Versorgungsschiff kommen. Schon in Rarotonga hören wir, dass es bereits 8 Monate her ist, dass ein Versorgungsschiff Palmerston beliefert hat und so die Grundnahrungsmittel knapp sind. Deshalb bringen wir als Gastgeschenk Reis, Zucker, Cornet Beef, Milch, Mehl mit und schauen später, was wir noch an Konserven aus unseren Vorräten entbehren können. Die Jungens bekommen Angelhaken, Bonbons und Schreibutensilien. Das ist der unausgesprochene Deal. Die Segler werden betreut und revanchieren sich auf diese Weise.
In der Lagune fangen die Inselbewohner Parrotfisch. Netze werden ausgebreitet und kurze Zeit später eingeholt. Ein Teil wird tiefgefroren, von einem Versorgungsschiff abgeholt und an Restaurants in Rarotonga verkauft.
Später besuchen wir die Schule. Etwa 25 Kinder im Alter zwischen 6 und 16Jahren werden hier unterrichtet. Die Kinder sind nach Alter in die Gruppen ABC´s, die Juniors und Seniors eingeteilt. Alle werden von einer Lehrerin, die von Hilfskräften unterstützt wird, unterrichtet. Wir dürfen an einer Stunde teilnehmen, in der die größeren Kinder Holzarbeiten und kleinen Näharbeiten lernen.
Einen Arzt gibt es nicht. Kranke werden von einer Krankenschwester in der Krankenstation behandelt.
Für Notfälle muss ein Arzt aus Rarotonga kommen. Das dauert mit dem Schnellboot 24 Stunden, und kostet pro Strecke 36000.- Neuseelanddollars.
Die Insel ist aber nicht ganz von der Welt abgeschnitten. Es gibt eine Telefonzelle und eine Poststelle mit Internetzugang. Beides wird über eine von Solarzellen gespeiste Satellitenantenne betrieben.
Edward erzählt uns, dass es einen zentralen Generator gibt der je nach Dieselvorrat, mehr oder wenige Stunden am Tag alle mit Strom versorgt. Den Rest der Zeit müssen sich die einzelnen Familien selbst um ihren Strom mit kleinen Generatoren kümmern.
Grundwasser gibt es nicht. Überall stehen große Wassertanks, in denen das Regenwasser aufgefangen wird.
Die kurze Zeit in Palmertson vergeht schnell. Edward geht am Morgen unserer Abreise extra fischen um uns zum Abschied einen Fisch zu schenken. Leider hat er klein Anglerglück – na ja, das kennen wir ja.
Bei starkem Seegang, Wind und Nebel machen wir uns auf von Rarotonga.
Seit langer Zeit brauchen wir mal wieder Mütze und Regenjacke.
Nach 2 Tagen Palmerston in Sicht.
Die kleine Insel sieht unbewohnt aus.
Kurz nach dem wir an der Mooring festgemacht haben tauchen neben unserem Boot zwei Buckelwale auf.
Leider gelingen uns in der Hektik nur schöne Bilder von der Schwanzflosse.
Edward kommt uns zur Begrüßung entgegen …
… und bringt später die Herren von der Immigration an Bord.
Hier liegt die Sola Gracia sicher an der Mooring hinter dem Riff.
Nachdem die Formalitäten erledigt sind, werden wir zu Edward nach Hause eingeladen.
Gemeinsam mit der Familie und Nachbarkindern wird gegessen.
Wasser kommt direkt aus der Regen Auffanganlage.
Shirly in ihrer Küche.
Frisches für die Küche - Shirley freut sich über unser Gastgeschenk.
Nach dem Essen zeigt Edward uns die Insel.
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Wir sehen die Kirche …
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… das Haus des ersten Inselbewohners William Masters …
… sein Grab
… die Telefonzelle …
… die Post …
… die Satellitenschüssel, die alle Nachrichten überträgt …
… den Katastrophenschutz - Raum …
… und die Schule.
Hier wird noch von Hand die Schulglocke geleutet.
An jedem kleinen Arbeitsplatz der Kinder findet man eine Bibel und eine Zahnbürste.
In der letzten Stunde findet Nähunterricht für die kleinen und
… abeiten mit Holz für die großen Schüler statt.
Die Schule sammelt für einen Playground und verkauft zu hierzu T-Shirts von Palmerston. Wir erstehen 2 Stück.
In der Pause schaut Rüdiger den Kindern beim Sport Treiben zu.
Letzte Anweisungen der Lehrerin, bevor die Kinder nach Hause gehen.
Alles unter einem Dach ?!
Traumstrand auf Palmerston.
Schwein unter Palmen ernähren sich von Kokosnüssen (alle Familien halten Schweine und Hühner)
Die Schweine Nachkommen.
Die Netze zum Fischen werden ausgebracht.
Da wird ein großer Fang erwartet. Die Schubkarre für den Abtransport steht bereit.
Sönke ist mit von der Partie und präsentiert den Fang.
Die Parrotfische werden gleich im Meer ausgenommen und …
dann in der Schubkarre nach Hause gefahren.
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Zum Abschied pflücken uns Edward und die Kinder Papayas und …
… machen noch einen Abstecher mit auf die Sola Gracia.
Am letzten Abend auf Palmerston ein wunderbarer Sonnenuntergang.
Am Morgen vor der Abreise möchte Edward noch einen Fisch für uns fangen. Da taucht dirket neben seinem kleinen Boot wieder einer der Buckelwale auf.
Später senden wir die Bilder der Familie an die Tochter Sarah in Rarotonga.