Nachtwachen
Standort: Unterwegs von Lissabon nach Madeira
Heute Morgen haben wir ein Etmal von 142 ausgerechnet. Etwas weniger als die vorhergehenden 24 Stunden aber immer noch sehr gut.
Wenn der Wind hält werden wir Morgen im Laufe des Tages Madeira
erreichen.
Langsam gewöhnen wir uns an einen drei Stunden Rhythmus für die
Nachtwache. Einer schläft unter Deck (wenn es geht) oder ruht sich  aus und der Andere hält im Cockpit Wache um eine Kollision mit einem
anderen Schiff zu vermeiden und natürlich auch, um auf
Wetterveränderungen schnell reagieren zu können.
Nachts ist es feucht und kalt an Deck. Der Wachhabende ist bekleidet mit der kompletten, warmen Segelbekleidung und Wintermütze, bewaffnet mit einer Eieruhr, die in einem Viertelstundenrythmus klingelt, falls man einmal einschläft.
Fremde Schiffe kann man in den klaren Nächten schon auf sehr weite
Entfernung erkennen und anhand der Beleuchtung auch bestimmen, in welche Richtung sie fahren.
Zuerst der Sonnenuntergang. Später ist der Himmel übersät mit tausenden von Sternen. Durch den Mondschein glitzert das Meer. Es ist still, man hört nur das Wasser an der Bordwand glucksen. Eine wunderbare, friedliche Stimmung umgibt uns.