Oman, Salalah
Die Zeit hier ist aufregend. Jeden Tag neue, gute oder schlechte Nachrichten.
Kurz nach uns haben sich hier 15 Schiffe der Blue Water Rallye eingefunden. Zu dieser Gruppe gehörte auch die entführte Quest. Warum die Quest alleine unterwegs war, ist für uns unklar. Kurz nachdem die Yachten hier sind heißt es auf einmal, dass 12 Schiffe dieser Gruppe aus Sorge vor Piraten nicht mehr durch den Golf von Aden gehen, sie wollen ihre Schiffe auf eine Transportschiff der Seven Star verladen lassen und so ins Mittelmeer bringen.
Wir hatten inzwischen wieder unseren ganzen Mut zusammen genommen und uns auf die Weiterreise in unserem kleinen Konvoi konzentriert. Als diese Nachricht kommt sind wir doch sehr verunsichert. Wenn 12 Schiffe diese riesigen Kosten auf sich nehmen, dann ist deren Sorge bestimmt nicht unbegründet. Einen Tag haben wir uns intensiv mit den Bedingungen und Kosten beschäftigt. Für unser Schiff würde die Reise auf dem Frachter 20.000 Euro kosten. Hinzu kommen die teuren Flüge vom Oman und die Hotelunterkunft bis das Schiff in der Türkei ankommt. Das ist zuviel also besinnen wir uns wieder auf die Reise im Konvoi.
Gestern Morgen kommt die Nachricht, dass die Segelyacht ING, die wir auch schon oft auf unserer Reise um die Welt getroffen haben, auch 250 SM von hier entführt wurde. Das war wieder ein schlimmer Tag der Unsicherheit.
Es geht auf und ab.
Einen Tag haben wir uns Entspannung außerhalb dieses Industriehafens gegönnt und einen kleinen Ausflug in die Berge gemacht.
Sri Lanka strotze nur so vor Grün und hier hat man das genaue Gegenteil. Karge, weite Landschaft mit ausgetrockneten Sträuchern und Bäumen. Nur vereinzelt sieht man grüne Blätter auf den Bäumen. Hieran machen sich dann die Kamele zu schaffen, die hier in Mengen einfach frei in der Gegend herumlaufen. Das war schon sehr speziell.
Der Oman muss ein reiches Land sein. Überall Baustellen, auf denen große, reich verzierte Häuser gebaut werden. Kilometerlange, sehr breite Straßen mit schick verzierten Laternen führen entlang der Küste und bis in die Berge. Man sieht fast nur teure Autos. Das absolute Gegenteil zu den Ländern, die wir in der letzten Zeit besucht haben. Und – hier regieren die Männer. Unser Agent Mohammed hat wohl auch mehrere Frauen. Unsere Männer sind der Meinung „Hier ist die Welt noch in Ordnung“ ;-).