Perlen der Südsee
Die Auster ist das einzigste, lebende Tier auf der Welt das Schmuck
 herstellt. Im Normalfall freilich eher selten. In der Natur produziert nur etwa eine von 15000 Austern eine Perle.
Auf den Perlenfarmen, auch auf Ahe, hat man den Ausnahmefall zum nutzbaren Alltag gemacht. In den Farmen darf man mit einer Ausbeute von 700 Perlen auf 1000 Austern rechnen. Nur 20 Stück sind perfekt und kommen in höhere Klassen.Colliers, in die diese eingearbeitet werden, können bis zu 50.000 Euro, je nach Länge auch leicht das doppelte, kosten.
Hier in Polynesien werden pro Jahr ungefähr 8 bis 10 Tonnen Perlen von 500 Produzenten gezüchtet.
Durch das gewaltsames Aufstemmen der Auster ( Pinctada margaritifera ) mit einer Metallzange auf etwa einem Zentimeter, und dem Aufschneiden, mit einem sehr scharfen Messerchen, der Lippen des Perlensackes, dem anschließenden Einführen einer kleinen Kugel, die in der Natur die Funktion des Sandkorns oder des Algenfetzens übernimmt, um den herum sich im natürlichen Fall das Perlmuttsekret bildet und verfestigt, entsteht die Perle.
Nur ist dieser Fremdkörper nun um ein Hundertfaches größer.
Die Kugel für die erste Implantation hat den Durchmesser einer Erbse, bleibt etwa drei Jahre in der Auster, bis sich die dunkle ca. 0,8 mm starke Perlmuttschicht gebildet hat.Nach der Ernte, kommt eine zweite, größere in die Auster, die schon an den Fremdkörper gewöhnt ist.
Nach wiederum zwei bis drei Jahren kann auch ihr die Perle entnommen werden. Eine starke Auster verträgt auch eine dritte Implantation mit einer dann schon stattlichen Kugel.In das warme Lagunenwasser der Atolle strömt ständig frisches Meerwasser.
An Schwimmbojen hängen zuerst die Austern an Fäden, später werden sie umgebettet in Körbe.Diese Arbeitsgänge durften wir beobachten in Ahe.
Wie beim Weinanbau, wo die Anbaulage auch über Farbe und Geschmack entscheidet, so unterscheiden sich je nach Atoll, den dort herrschenden Wasserbedingungen oder Algenvorkommen die gezüchteten Perlen nach Farbe, Glanz ( „ luster „ ) und der Fähigkeit aus der Tiefe der Perlmuttschicht zu reflektieren ( „ orient „ ). Peacock, Snow und Water green sind die Namen einiger der Farben der Perlen von Tahiti.
Im Perlenmuseeum von Tahiti wird man schwindelig von den verschieden Farben, Größen, dem Glanz, aber auch von den Preisen, der hier ausgestellten Kunst der Juweliere und Schmuckhersteller.