Phuket - Buchten, Buddas, Elefanten
Â
Warum in die Boat Lagoon, Phuket. Klar - weil wir am Boot Verschiedenes zu reparieren haben und die Boat Lagoon wegen der vielen, dort angesiedelten, Handwerksbetriebe empfohlen wird.
Wie schon geschrieben, ist die etwa 2 Seemeilen lange Fahrrinne zur Marina nur bei Hochwasser zu befahren. Wir fordern vorsorglich bei der Buchung des Liegeplatzes einen Lotsen im Marinabüro an.
Um 12 Uhr ist Hochwasser, dann sollen wir bei der Einfahrt der Fahrrinne sein. Wir rufen noch mal in der Marina an und dann kommt der Lotse und bringt uns sicher und sehr freundlich zur Marina. Wir sind heilfroh, dass er da ist, denn pünktlich vor der Einfahrt fällt unser Echolot aus. Puh – gut dass wir ohne Grundberührung hier sind (das Great Barrier Reef ist noch nicht richtig verdaut)
Die eigentlich hübsche Marina liegt in einem Kessel. Viele teure Yachten. Kleine Häuser rund um den Hafen. Wind hat hier kaum eine Chance. Somit ist schwitzen vorprogrammiert. Attraktive Geschäfte oder Strände sind nur mit dem Taxi zu erreichen. Die Marina liegt weit vom Schuss. Die Liegeplätze sind flach. Bei Niedrigwasser steckt der Kiel tief im Schlamm. Das hier Mücken sind ist klar! Die Preise doppelt so hoch, wie in Langkawi. Da hilft auch das riesige Schwimmbad, in dem die Wassertemperatur nahe bei der Lufttemperatur liegt, nicht.
Zum Hafenbüro muss man um das ganze Hafenbecken laufen und es ist unerträglich heiß.
Bei der Anmeldung im Hafenbüro haben wir es mit einer hübschen, zarten Thailänderin zu tun. Sie spricht nur im Flüsterton. Ich versuche Ihrem Mund mit meinen Ohren näher zu kommen und bitte Sie, das Gesagte zu wiederholen. Als die Töne dann ankommen stelle ich fest, dass Ihr Englisch noch schlechter ist als meins und schaue Hilfe suchend Ihre Kollegin an, die möchte aber nicht helfen und so ziehe ich der zarten Dame Wort für Wort aus der Nase.
„Was kostet der Liegeplatz“ frage ich. Unser Boot ist 42 Fuss lang. Sie fragt nach der Länge und errechnet aus der Länge, dass unser Boot 42,68 Fuß wäre und das wird aufgerundet so dass wir den Preis für 43 Fuß bezahlen müssen. Später erzählt uns jemand, dass der Hafen geschäftstüchtigen Chinesen gehört und die rechnen so.
„Wo sind die sanitären Anlagen?“ Sie kann es nicht erklären!
Sie verlangt einen Abzug und eine Kopie der Kreditkarte und zudem eine Kopie meines Passes. Nachdem alle Papiere ausgefüllt und kopiert sind, finde ich meine Kreditkarte nicht wieder. Das hübsche Mädchen sucht und sucht und findet die Karte schließlich in einem Schrank unter dem Schreibtisch. „Können wir hier vom Boot aus ins Internet?“ “Im Restaurant”  flüstert Sie und ich frage noch „kostet der Zugang etwas“. „Ja“ lese ich von ihren Lippen ab. Total gereizt verlasse ich das Büro und mache mich auf zum Restaurant. „Internet können Sie hier im Restaurant —kostenlos — empfangen aber bis zu Ihrem Boot wird das Netzt nicht reichen.“
Über W-Lan können wir auf dem Boot verschiedene Netze empfangen. Später stellt sich heraus, dass wir an einer Hotelrezeption Zugangscodes erhalten können, mit denen wir dann für 1,50 Stunden für 200 Bart (4,60 Euro) ins Internet können.
Es ist Freitag, Rüdiger und Gerald machen noch zwei Termine. Am Samstag soll jemand kommen, um sich Echolot und Batterieladegerät anzusehen und am Montag schaut jemand nach dem Autopiloten. Tatsächlich – Samstag, mit einer Stunde Verspätung, werden dann Echolot und Batterieladegerät ausgebaut um in der Werkstatt geprüft zu werden. „Am Montagmittag komme ich zurück“ verspricht der Handwerker. Es ist Montag – wir warten und warten, trauen uns nicht vom Boot. Es weht kein,  Wind Temperaturen um die 36 Grad im Schatten. Keiner kommt.
Dienstag trauen wir uns dann von Bord und suchen die Werkstatt auf. Unser Batterieladegerät liegt demontiert auf einem Tisch. Wir fragen uns durch bis jemand weiß, dass man versucht das Ersatzteil in Phuket Stadt zu bekommen. Gut – dann warten wir weiter. Wir suchen noch die Firma auf, die uns Montag jemanden senden wollte wegen des Autopiloten. Der Chef ist vor Ort und erklärt, dass er diese Woche keine Zeit habe und in der nächsten Woche sind Ferien. Frühestens also in etwa 2 Wochen. So hat sich die Sache mit dem Autopiloten vorläufig erledigt. Hier in der Marina halten wir es keine zwei Wochen aus.
Mittwochmorgen laufen wir zum Chef der Batterieladegerät Firma und der telefoniert und sagt uns zu „heute noch kommt jemand zu Ihnen aufs Boot“. Gut – dann warten wir weiter. Niemand kommt. Donnerstag gehen wir wieder zum Chef. Er telefoniert wieder und tatsächlich – 30 Minuten später taucht ein freundlicher Monteur auf dem Boot auf und testet den Geber und das Display des Echolots. Es bleibt einfach unklar, welches der beiden Geräte defekt ist. Am Ende entscheiden wir uns dafür, dass das Display defekt ist und wir bekommen zum Testen ein Neues. Einerseits sind wir froh denn um den Geber zu tauschen, muss das Boot aus dem Wasser aber andererseits bleibt ein bisschen Unsicherheit, ob der Fehler tatsächlich gefunden ist. Das Batterieladegerät bekommen wir unrepariert zurück. Das defekte Bauteil konnte nicht beschafft werden und ein neues Gerät in dieser Stärke ist im Moment nicht am Lager. Freundlicher Weise stellt uns die Firma ein Autobatterieladegerät zu Verfügung womit wir unsere Batterien während der Zeit im Hafen laden können. Somit fällt das zweistündige Motor laufen lassen im Hafen weg.
Die Rechnung für das Echolot versetzt uns einen Schock. Das Gerät kostet über 600 Euro. In Deutschland hätten wir es für 450 Euro bekommen. Da nutzten auch die günstigen Löhne nichts.
Es gibt aber auch Positives. Wir finden Leute, die sehr günstig unser Boot professionell polieren und waxen und wir treffen Mike von der Firma Pro Carpentering. Er macht uns ein gutes Angebot für ein Refit unseres Teakdecks. 45 – 60 Werktage sollen die Arbeiten am Teakdeck dauern. Auf dem Schiff leben können wir während der Zeit nicht. So entschließen wir uns, unser Schiff hier in Phuket an Land zu stellen und während der Arbeiten am Teakdeck nach Hause zu fliegen. Im Juli wird Rüdiger die SolaGracia in Phuket abholen und bis Oktober nach Langkawi bringen, denn nach 6 Monaten Aufenthalt wird in Thailand eine nicht geringe Einfuhrsteuer fällig.
Nachdem die Reparaturen, soweit möglich, abgeschlossen waren hatten wir dann noch die Möglichkeit, kleine Ausflüge über die Insel zu machen. Den großen Budda, Phuket Town, Patong Beach und die Elefanten haben wir gesehen und ich, Eva, habe jede Möglichkeit für eine der vielfältigen Massagen genutzt. Einmal habe ich es geschafft, Rüdiger zu einer Fußmassage zu überreden. Mit dem Argument „Das tut ja mehr weh als es angenehm ist“ hat er dann weitere Besuche verweigert.
Am 20. April ging unser Flug ab Phuket. Wir hatten großes Glück denn an diesem Tag flogen nach dem Vulkanausbruch in Island die ersten Maschinen Richtung Deutschland.
Hier genießen wir die kälteren Temperaturen. Endlich wieder nachts schlafen unter eine Decke gekuschelt. Wunderbar. In Thailand war es einfach zu heiß.
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â