Wetter, Wetter, Donnerwetter
Von wegen Ganzjahressegelrevier an den Küsten von Thailand und Malaysia. Zumindest in den beiden Monaten Juli und August muss man
mit jeder Menge Regen und, wenn auch nur kurzen, Sturmeinlagen bis zu 35 Knoten und mehr und ordentlichem Wellengang rechnen.
Aber der Reihe nach.
Nach unproblematischem Rückflug von Deutschland nach Phuket findet Rüdiger die Sola Gracia an Land stehend, mit überholtem Teakdeck und neu lackiertem Holzwerk an Deck in Topzustand vor. Wunderbar. Der Handwerker hat ganze Arbeit geleistet, alleine 252 Kartuschen Sikaflex zur neu Herstellung der Silikonfugen wurden verarbeitet, aber der zeitliche und materielle Aufwand haben der Sola gut getan.
Unterwasseranstrich und Austausch vom Geber für das Lot organisieren, das anschließende Wassern ging schnell und ohne Probleme über die Bühne, die Sola war nach drei Monaten Landleben wieder in ihrem Element.
Ein paar Tage später, genauer am 23. Juli, kam Klaus ziemlich müde in Phuket an. Nach dem ersten, kühlen Bier und der ersten geschlafen Nacht im Cockpit (30 bis 35 Grad im Inneren des Schiffes sind trotz laufendem Ventilator einfach zu warm zum pennen ) war er schnell wieder fit.
Nach den üblichen Behördengängen ( ausklarieren ), bunkern und betanken ging es am Morgen des 25. Juli zum, nur 125 sm langen, Überführungstörn nach Langkawi los. Bei uns an Bord der Cheflotse der Boat Lagoon. Der Kanal, die Verbindung zwischen offenem Wasser und dem Hafen, ist nur bei Hochwasser zu befahren und auch dann nicht unproblematisch zu passieren. Deshalb ist es sicher einen ortskundigen Lotsen die Bootführung zu übergeben.
Kurze Zeit später sehen wir eine Yacht die auf der falschen Seite der Markierungen außerhalb des Kanals im Schlamm feststeckt, trotz Lotse an Bord. Peinlich.
Nach einem sehr kurzen Segelglück (unser Ziel für diesem Tag war Ko Phi Phi) bildetet eine Stunde nach unserem Start unglaublich schnell eine schwarze Wolkenwand, aus der es wie aus Kübeln schüttete, nachdem wir wirklich in der letzten Minute die Segel geborgen hatten. Die Sicht wurde gleich Null, der Wind stieg auf über 35 Kn. Um uns herum natürlich mehrere Fischerboote mit ihren Netzten. Das fing ja gut an. Gut eine dreiviertel Stunde später war der Spaß vorbei, wir bis auf die Haut nass. Noch zweimal erwischten wir auf der nur 25sm langen Strecke nach Ko Phi Phi solch eine Front und noch viele, viele mehr in den nächsten Tagen.
Mir tat mein Freund Klaus leid. Drei bis viermal am Tag nass wie eine Katze werden, Gott sei Dank fütterte er nur einmal ganz kurz am ersten Tag die Fische, kein Segelspaß, sondern eine unter Motor wie verrückt rollende Sola. Nur kurze Sonneneinlagen, sonst bewölkt und grau der Himmel und das Wasser, auf der harten Cockpitbank die Nächte ( meist regnete und blies es natürlich auch nachts ) verbringend, kein Frühstück, weil der Skipper schon im erstem Büchsenlicht des Tages das Kommando „ Mooringleine los“ oder „ Anker auf“ gab, das hatte er sich bestimmt anders vorgestellt.
Höhepunkt war unsere Nacht an einer Mooringboje vor Ko Rok. Gerade festgemacht und gegessen marschierte wieder eine Front über uns hinweg. Während des Regensturmes mit Windböen von mehr als 40 Kn. legte sich die Sola oft mit mehr als 40 Grad Schräglage (!!!! ) auf die Seite. Was für ein gemütlicher Ankerplatz. Der heftige Regen gemischt mit später dann auch noch Blitz und Donner hielt bis weit nach Mitternacht an.
Am Nachmittag des 29. Juli ( die letzten Meilen waren auch wieder ungewöhnlich ruppig ) standen wir vor der Einfahrt der Reback Marina, Langkawi. Der Liegeplatz war vorgebucht, mit Hilfe des Marinamanager festgemacht, ging schnell.
Standartprogramm für den nächsten Morgen wieder Einklarieren usw. in Kuha. Aber danach für Klaus, bevor er am 31. wieder seine Rückreise nach Deutschland begann, anderthalb Tage Relaxtage auch am Pool des Reback Resort. Danke Klaus für deine Hilfe auf dem Törn, danke für das klaglose Hinnehmen der schlechten Törnbedingungen, danke für die interessanten Cockpitgespräche. Ach ja noch was. Unser Freund Klaus ist sehr kreativ. So fand er z.B. dass auch ein Schiff wie die Sola sich den jeweiligen Landesbedingen und Sitten anpassen sollte. Eine Stange mit aufgedengeltem Automotor und Schraube am Ende und die farbenfrohe Farbgestaltung der Fischerboote würden auch einer Rassy gut zu Gesicht stehen.
Rüdiger ist seid dem 5. August wieder in Deutschland. Erst Ende Oktober wird die Reise fortgesetzt. Dann geht es zu den Piraten. Die grobe Törnplanung sieht vor das Anfahren von Sri Lanka, weiter Oman, Jemen, Rotes Meer um dann nach der Passage des Sues Kanals durchs Mittelmeer die Türkei anzusteuern.
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