Zurück in die Südsee
Der Törn Neuseeland Fidschi sollte keine große Herausforderung sein. Die gerade mal 1145 sm wollten wir in 8 -9 Tagen schaffen. Angenehme achterliche Winde zwischen 4 und 5 BF aus SE sollten uns eine schnelle
Reise bringen.
In Jimmy Cornell`s Buch Segelrouten der Welt steht über die Rückkehr in die Tropen, ich zitiere: Einen leichten Törn nach Tonga oder Fidschi und an anderer Stelle weiter. Die meisten Segler unternehmen diesen Törn nach der ersten Aprilwoche, wenn die Zyklonsaison weiter im Norden und die Sommersaison in Neuseeland zu Ende ist.
Wie überrascht waren Eva und ich über die ersten Gespräche am Steg und in den verschieden Cockpits über Inhalte wie: Was, so früh wollt Ihr los, das geht gar nicht, nicht vor Mitte, Ende Mai Oder : “”Was glaubt Ihr denn was auf der Strecke schon alles passiert ist, mit dem Wetter, untergegangenen Schiffen, 8 Stück erst 2002″.
Ein gutes Wetterfester wollten wir auch haben. Klar. Aber das sich das Wetter noch schneller veränderte als die täglichen Vorhersagen, war uns so dann doch nicht bewusst. Wenn morgens noch gesagt wurde: Morgen geh es los, wurde abends der Törn mit einem Achselzucken auf unbestimmte Zeit verschoben.
Gerald hatte ein Zeitfenster, gebuchte Flüge, Rückflug am 14 Mai ab Nadi, Fidschi über Brisbane und Singapur nach Hamburg.
Die Sola Gracia war startklar, und wir wollten auch los. Die lange Zeit auf NS sollte nun  zu Ende sein. Als ein dickes Tief über Nordneuseeland durch war,  starteten wir bei Kaiserwetter am Sonntagmittag dem 3 Mai. Das Ausklarieren bei den Behörden war unproblematisch.
Die Bay of Islands verabschiedete sich, Neuseeland wurde immer kleiner, und wir wurden immer mehr durchgeschüttelt. Am Ausgang der Bay stand eine 5 m hohe Dünung, alter Seegang vom letzten Sturm, von Wind aber nichts zu spüren. Gerald wurde das erste Mal in seinem Seglerleben seekrank, Eva war nicht wohl, auch mir ging es unter Deck bei diesem Höllengeschaukel  nicht gut.
Wir wussten, es wird ein Leichtwindtörn. Aber so leichtwindig, war dann doch ein bisschen sehr wenig.  Über 100 Std. lief der Motor ohne Probleme, was dann geschah folgt gleich. Schon nach den ersten Tagen wurde es wärmer. Schön. Uns wurde fast langweilig,
immer wieder Motoren, den ganzen Tag, die ganze Nacht. Gerald meinte am 7. Tag.  Eigentlich bin ich ja kein Motorbootfahrer. Auch bekamen wir ein Zeitproblem, Geralds Rückflugtermin, denn wir waren viel langsamer unterwegs als geplant. Kein Etmal war deutlich über 130 SM am Tag.
Ein kleiner Tiefausläufer, am 4 Tag, mit bis zu 8 BF Wind sorgte für
etwas Abwechselung, ein sehr großer Mahi Mahi ( über 1m groß ), den ich ohne den sonst üblichen Ärger einfach an Bord bekam, ebenfalls zwei kleine Schlauchreparaturen halfen über die Zeit.
Dann Sonntag 8. Tag 10 Mai. Mit etwas Glück würden wir in zwei Tagen auf Vanua Levu, in der Savu Savu Bay unseren Landfall auf Fidschi machen, um Gerald dann doch pünktlich mit einem Inselhopper von der Nordinsel zur Südinsel bringen zu lassen.
In der Nacht von Sonntag auf Montag, in meiner Nachtwache
Motortemperaturalarm. Die Temperatur weit über normal. Motor aus.
Nach einer intensiven Fehlersuche durch Ausschlussverfahren von Gerald und mir stellen wir fest, die Verbindung von der Motorseite (
Nockenwelle ) zum Antrieb der Kühlwasserpumpe besteht nicht mehr. Die ausgebaute Pumpe zeigte eine ausgeschlagene Nut, der Antriebssteg an der Nockenwelle ist nur noch ein runder Punkt. Ein Anruf über Iridium bei unserem Freund, Klaus Supa, KS, Jachting, Kappeln brachte die Gewissheit, dieses Problem ist mit Bordmitteln nicht zu lösen.
In der morgendlichen Funkrunde wurden uns dann einige Lösungsvorschläge gemacht. Zwei Bastelstunden weiter, hatten wir unsere Niederdruckpumpe von der Entsalzungsanlage an den äußeren Kühlkreislauf des Motors mit einem Wasserschlauch angeschlossen, und nach einer 1 Std. Testphase wussten wir: So geht´s. Die Motortemperatur bleibt normal, mit kleiner
Drehzahl werden wir mit diesem Provisorium ohne Schwierigkeiten und noch wichtiger ohne fremde Hilfe in das Riff der Savu Savu Bay einlaufenkönnen. Einige Mail´s weiter hatte Gerald seinen Arbeitgeber über späteren Arbeitsbeginn informiert, Flüge umgebucht und einige persönliche Termindinge erledigt.
Alles fügte sich nun prima. Wir hatten wieder Wind, diesmal aus der richtigen Richtung, akzeptable Stärke, wir kamen segelnd gut voran. Am frühen Montagmorgen Land in Sicht. Erst kurz vor dem Ankerplatz mussten wir den Motor starten um an die uns zugewiesene Mooring zu fahren.
Wir waren geschafft, im wahrsten Sinne des Wortes. Müde, aber dankbar und froh ließen wir die Formalitäten der drei Beamten von Customs, Immigartion und Health, Quarantäne, über uns ergehen. Noch am Montag nahmen wir Kontakt zu einem Monteur auf um die anstehende Reparatur am Motor vornehmen zu lassen. Die Ersatzteile sind in Opua,  NS bestellt. Alles nimmt seien Lauf.
Wir sind zurück in der Südsee, und seid unserer Ankunft REGNET es Tag und Nacht ununterbrochen.
Bisher haben wir keinen vernünftigen Internetzugang hier in Suva Suva. Aus diesem Grund fehlen die Bilder von der Überfahrt. Werden aber kurzfristig zu diesem Bericht zugefügt.
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